Bomber von Calvi

Die B-17-G war der berühmteste amerikanische Bomber des Zweiten Weltkriegs. Das Wrack der B-17 liegt vor dem korsischen Hafen von Calvi in einer Tiefe von 28 Metern.

Die " Fliegende Festung" ist noch in gutem Zustand und bietet, vor allem dank der Flügelspannweite von über 30 Metern, einen bemerkenswerten Anblick.
Die B-17 war der berühmteste amerikanische Bomber des Zweiten Weltkriegs. Das seit 1943 gebaute Model G lief als letztes von den Fließbändern der Firma Boeing. Die B-17-G wurde von vier luftgekühlten Cyclon- Motoren des Typs Wright R 1820-97 angetrieben. Sie hatten neun sternförmig angeordnete Zylinder, und jeder von ihnen leistete 1200 PS. Sie sind noch alle vorhanden, obwohl der erste auf der rechten Seite (von vorne aus gesehen links) auf den Sandboden gefallen ist. Leider wurden die Propellerblätter entfernt. Es sind nur noch eines vom inneren linken Motor und drei vom rechten inneren Motor vorhanden. Das Innere des Cockpits zeigt noch einige der Originalinstrumente und die Sitze des Piloten und des Copiloten. Unmittelbar hinter dem Cockpit erkennt man den Zahnkranz, mit dessen Hilfe der obere Turm, eine mechanisch betriebene mit zwei 12,7 Millimeter Maschinengewehren bestückte Waffeneinheit, gedreht wurde. Das große, einfahrbare Heckrad, es wurde beim Notwassern aus dem Rumpf gerissen, liegt ein Stück abseits im Sand.

Die B-17-G Seriennummer 4231044

Flugzeugtyp:                Bomber
Nationalität:                 amerikanisch
Baujahr:                       unbekannt
Flügelspannweite:    31,62 m
Länge:                         22,66 m
Startgewicht:              29 710 Kilogramm
Absturzdatum:           14.02.1944
Ursache:                     feindliche Flieger
Ort:                               vor der Zitadelle von Calvi
Minimale Tiefe           23 m
Maximale Tiefe          28 m

Die Geschichte der Fliegenden Festung

Die Fliegende Festung war eine in Süditalien stationierte B-17-G. Am 14. Februar startete sie unter dem Kommando von Frank Chaplick zu ihrer letzten Mission. Die Maschine gehörte zu einem Verband von Teppichbombern, der dutzende weitere Fliegende Festungen umfasste und von Kampffliegergeschwadern begleitet wurde. Während sich die Bomber ihrem Ziel näherten, wurde die Flugroute "unserer" B-17  -sie flog außen in der Formation - von den anderen Maschinen isoliert. Sogleich griffen feindliche Kampfflieger an, zerstörten einen der Motoren und beschädigten die Kompressoren von zwei anderen. Der erste Angriff war jedoch verheerend: Der Funker und der linke Frontschütze waren tot, der obere Turm funktionsunfähig, der Bordschütze schwer verletzt und die Sauerstoffmasken des Piloten und des Navigators waren unbrauchbar geworden. Das Flugzeug konnte sich also nicht mehr selbst verteidigen und hätte den Angriffen der Kampfflieger nicht länger standhalten können. Schließlich ließen die feindlichen Jäger von ihrer Beute ab, und die B-17 wurde von drei P-47 eskortiert. In ihrem Zustand konnte die Maschine unmöglich ihren Stützpunkt erreichen. Also nahm man Kurs auf Korsika, während das Flugzeug über dem Mittelmeer ständig an Höhe verlor. Chaplick unternahm einen erfolglosen Versuch die Maschine zu landen und musste dann wieder auf See abdrehen. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete nur noch der innere rechte Motor, und selbst dieser bärenstarke 1200-PS-Wright-Cyclone war mit den 27 Tonnen der Fliegenden Festung überfordert. Schon tauchte vor der Maschine die unüberwindliche Zitadelle auf, doch da hatte der Pilot bereits beschlossen, sein Flugzeug Notzuwassern. Etwa 500 bis 700 Meter vor dem Landepunkt warf er die restliche Munition, etwa eine Tonne, ab. Es gelang ihm tatsächlich, das riesige Flugzeug aufs Wasser zu setzen, doch brachen dabei die Schwanztragflächen ab. Zwei Minuten trieb die Maschine auf den Wellen, lange genug für die sechs Überlebenden, den Rumpf zu verlassen und die sich selbst entfaltenden Rettungsflöße ins Wasser zu werfen. Die Fliegende Festung glitt 28 Meter tief und legte sich zwischen den Felsen und einem Posidonia- Feld auf Grund. Die Leichen der drei Flieger versanken mit ihr.

In den sechziger Jahren war es Paul Valeani der zum Wrack hinuntertauchte. Auch nach über 60 Jahren, nach ihrem Untergang, ist die Fliegende Festung eines der aufregendsten Tauchziele.

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