Tauchfahrt 2006
Wieder ist Elba der Ausgangspunkt unserer Tauchfahrt. Bekannte, aber auch unbekannte Tauchplätze sind unser Ziel.
Unsere Tour und die Tauchplätze :
Reisebericht zur Tauchfahrt
Freitag 02.Juni; Fahrt nach Italien, nach 740 km Ankunft im Hafen "CALA DE'MEDICI" in Rosignano Solvay. 21 Uhr - Paolo erwartet uns schon mit italienischen Köstlichkeiten. Kojen belegen, Gepäck verstauen, sich auf der FRALA umschauen und schon kriechen die Ersten in die Kojen - schlafen.
Samstag 03.Juni; Letzte Möglichkeit noch etwas einzukaufen bzw. sich etwas aus dem Supermarkt mitbringen zu lassen. 9 Uhr ablegen und auslaufen Richtung Elba. Ein starker Wind aus Nord-West bedeutet eine Kursänderung zur Ostseite von Elba. Dadurch dauert es etwas länger bis wir zum ersten Tauchgang kommen. So gegen 14 Uhr kommt unser Tauchplatz in Sicht. Circa 3 Meilen vor Porto Azzurro liegt die P.TA DELLE CANNELLE, dort liegen unsere ersten beiden Tauchplätze SPACCATURA und GORGONIE ARAGOSTE (Tiefe 15-45 m). Der Anker liegt auf 16m, von dort geht es in die Tiefe. Eine steile Wand bis 45m. Hier gibt es eine Pracht von roten und gelben Gorgonien. Neben kleinen Zackis und Muränen gibt es dieses Jahr viele Oktopuse zu sehen.
Nach zwei schönen Tauchgängen fahren wir in die Bucht von Porto Azzuro, in welcher wir die erste Nacht vor Anker liegen.
Sonntag 04. Juni; Gut 3 Meilen südlich von Porto Azzuro liegt die PUNTA NERA. Ein besonderer Platz, inmitten von Seegraswiesen liegt auf 14m ein Flugzeugwrack. Das Wrack der Islander bietet einen imposanten Anblick, das Cockpit, die Tragflächen und ein Stück vom Rumpf sind gut erhalten. Für viele von uns ist es das erste Flugzeugwrack, welches sie betauchen. Wenn man Richtung Insel taucht kommen einzelne Felsen, zwischen welchen man Zackis, Tintenfische oder Seepferdchen entdecken kann. Unser zweiter Tauchplatz ist die SECCA DI REMAIOLO. Geankert wird in der Nähe des Felsens Scoglio del Remaiolo, taucht man an der Südwestseite, so kommt man an eine Wand mit roten Gorgonien auf 40m, Inseln aus roten Gorgonien auf 45m. An der Nordseite gibt es Zackenbarschhöhlen, und mit etwas Glück ein Mondfischpaar. Dieser Tauchplatz ist reich an Fischen, im Freiwasser sieht man oft Barracudas.
Die Nacht verbringen wir in der Bucht von Marina di Campo. Am Morgen hat jeder die Möglichkeit, einen kurzen Landgang zu machen, während Diesel und Frischwasser getankt werden.
Montag 05. Juni; Wir fahren zur Nordseite von Elba dort liegen die Tauchplätze des heutigen Tages.
FORMICHE DELLA ZANKA, ein aus dem Wasser ragender Felsen, welcher steil bis auf 50m abfällt. Am Nordteil gibt es rote Gorgonien, Höhlen mit braunen Zackenbarschen, Drachenköpfe, Muränen, Kraken, Conger und viele Zugfische.
Unser zweiter Tauchplatz, das Capo S. Andrea, weckt Erinnerungen an alte Tage. Hier war mein erster Tauchgang, mein erster Nachttauchgang im Meer und heute macht meine Tochter ihren ersten Nachttauchgang am selben Tauchplatz wie ich vor 22 Jahren. Es ist einfach schön, hier zu tauchen und ein solches Erlebnis zu haben.
Dienstag 06.Juni; Ein tolles Datum fürs Lockbuch 06.06.06 und ein ebenso schöner Tauchplatz, einer der schönsten von Elba. Das Wrack von Pomonte die Elviscott. Sie liegt in 13m Tiefe an der Südseite der Klippe SC.O Ogliera. Sie ist immer noch herrlich zu betauchen und zu fotografieren / filmen. Von hier aus geht es zur SECCA DI FETOVAIA, einer Untiefe auf offener See. der Anker liegt auf 12m, an der Wand entlang geht es nach Norden bis auf 42m und nach Süden auf 25m. Wir bestaunen hier viele Muränen, Conger, Oktopuse und Mittelmeer-Harsterne. Erstaunt sind wir über die großen Steckmuscheln welche man wieder sieht. Es können Zugfische wie Adlerrochen, Barrakudaschwärme oder Tunfische vorhanden sein.
Geankert wird heute wieder in der Bucht von Marina di Campo. Wer an Land will, kann rudern oder schwimmen.
Mittwoch 07. Juni; Erster Tauchplatz die SCOGLIO DELLA TRIGLIA. Eine in der Vergangenheit immer wieder vom Fels gespülte Madonnenstatue steht heute auf 18m, ringsum fällt die Felskappe in die Tiefe bis 20m. Der einzige Tauchplatz welcher mit Schleimalgen überlagert ist. Am CAPO DI FONZA liegt unser nächster Tauchplatz, die SECCA DI FONZA, eine Untiefe von 3m, die zur Ostseite hin senkrecht bis überhängend auf 40m und mehr abfällt, Kraken, Zahnbrassen, am Fuß der Wand eine Grotte, Langusten, rote Korallen, im Freiwasser Barracudas. Der beste Tauchplatz bis jetzt, so entscheiden wir, hier einen weiteren Nachttauchgang zu machen, welcher unsere Erwartungen nicht erfüllt.
Die Nacht verbringen wir im Golf della Lacona.
Donnerstag 08. Juni; Unser Tauchplatz, die ISOLA CORBELLA, ist in zwei Teile geteilt. Der südliche Teil mit einer Tiefe von 35m ist einfach zu betauchen. Die nördliche Spitze mit einer Felswand über 40m Tiefe und einer Strömung sollten nur erfahrene Taucher aufsuchen. Mit der Strömung an der Wand entlang treiben lassen, Barrakudas über einem, Muränen, große rote Gorgonien unter einem, frei schwebend, schönes Tauchen. Nur 3-4 Meilen weiter, ums CAPO STELLA, liegt CORBELLA CERINE, unser nächstes Ziel. Mehrere Felsen welche von 10m bis über 40m steil abfallen, teilweise sind ganze Wände mit gelben Krustenanemonen besiedelt. Taucht man zur Seeseite hin in die Tiefe, so findet man im Sandgrund auf 36m das Wrack eines alten Fischkutters. Ein sehr schöner, leicht zu betauchender Platz.
Anker lichten, Fahrt aufnehmen Richtung Porto Azzuro, unserem Ankerplatz für die letzte Nacht. In Porto Azzuro gibt es nochmals die Möglichkeit zu einem Landgang, einkaufen, ein Eis essen.....
Freitag 09. Juni; Mit Heimatkurs geht es Richtung Norden nach PALMAIOLA, einer kleinen Insel im Canale di Piombino. Auf der Nordseite gibt es eine Untiefe von 4m, von wo aus man zwischen Felsblöcken, Seegraswiesen und Sandflächen bis 20m tief tauchen kann. Hier treffen wir Tintenfische, Drachenköpfe, Rochen, Seezungen und weiteres Getier. Nach der Mittagspause geht es zum letzten Tauchplatz am CAPO VITA. Etwa 1 Meile nördlich von Capo Vita liegt eine Untiefe mit 4 beschriebenen Tauchplätzen. Wir tauchen am PIATTAFORMA POSEIDONIA SABBIA. Viele Felsspalten, Felsblöcke, Grotten und Höhlengänge, dazwischen immer wieder Seegrasfelder. Unzählige Fische, Muränen und gemeine Kraken. Einen imposanten Anblick bietet ein etwa 5m großer Anker aus dem Mittelalter. Wir genießen die letzten Minuten eines schönen Tauchganges, einer schönen Tauchwoche. Das Ende naht, der letzte kommt aus dem Wasser und schon rasselt die Ankerkette. Wir müssen los, es liegen noch drei Stunden Bootsfahrt zum Hafen und 740 Km Autofahrt vor uns.
Eine Woche Mittelmeertauchen mit einigen Highlights, insgesamt 114 Tauchgängen oder 5158 Minuten gemeinsamer Tauchzeit, ist vorüber.